Hausbrauer Forum, 08.02.99 INHALT DIESER AUSGABE: willi.rieberer at murau.at bierkits Markus Berndt Re: Zuviel Druck Alan McKay 1999 CeBit in Hannover SWilkens at t-online.de (Sven Wilkens) Hopfenseihen "Richard Lehrl" Hauptgärung_im_Glasballon? "Joe Seethaler" Märzenbier Markus Maeder Filter ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ HINWEISE, WEITERE INFORMATIONEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/ ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://members.aol.com/rtrollfn/ MODERATOR VOM DIENST: Ing. Hubert Hanghofer ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Date: Thu, 4 Feb 1999 18:39:14 +0100 From: willi.rieberer at murau.at Subject: bierkits hallo ich bin ein noch sehr unerfahrener hausbrauer, und beziere meine zutaten dafür bei krupka niemand in deutschland. kann mir vielleicht jemand verraten wo ich auch in österreich bierkits etc. bestellen kann? danke im voraus, philipp rieberer -- End -- Date: Thu, 4 Feb 1999 12:26:12 -0700 (MST) From: Markus Berndt Subject: Re: Zuviel Druck Stefan schreibt in hbf990204 zum Thema zuviel Druck ... > Mal ehrlich, wer hat sich nicht schon mal verhaut mit dem > vergärbarem Restextrakt beim schlauchen. > Glücklich kann sich schätzen, der Bügelflschen verwendet hat. > Durch mehrmaliges vorsichtiges öffnen kann der Druck abgelassen werden. > Leider hast du Kronkorkenflaschen verwendet. :-( > Hier mein Rettungsvorschlag. > Da sich die Kohlensäure bei niedriger Temperatur immer besser in Wasser > bzw. Bier löst, kühle dein Bier auf -2° bis -3°C herunter. Am besten > mehrere Tage bei dieser Temperatur halten, damit sich die Kohlensäure > lösen kann. > In Haushaltsgeschäften gibt es "Wiederverschließer" für > Kronkorkenflaschen. Besorge dir so einen oder vielleicht findet sich ja > sogar einer in deinem Küchenschub. > Öffne nun eine Flasche, ohne sie allzuviel zu bewegen und schließe die > Flasche schnell mit dem "Wiederverschließer". Nun kannst du den Druck > ähnlich wie bei den Bügelflaschen ablassen. :-) > Ich braue nun schon seit etwas ueber drei Jahren und muss sagen, dass es mir noch nie gelungen ist den Endvergaerungsgrad exakt vorherzusagen. Ich verwende daher folgende Methode, die sehr verlaessliche Resultate bei der Flaschenvergaerung ergibt. 1) Bier voll ausgaeren lassen 2) In einen zweiten Behaelter umfuellen 3) Hefe ausfallen lassen (ca. eine Woche ruhen lassen) 4) Bier wieder in einen anderen Behaelter umfuellen und soviel Zucker zugeben, dass die 'gravity' um 2 Oe (= .5 P) erhoeht wird (ja, ja, ich weiss dass das nicht mit dem Reinheitsgebot uebereinstimmt, ist aber sehr praktisch und ich habe noch keinen nachteiligen Einfluss auf den Geschmack meines Bieres feststellen koennen) 5) Nun die Flaschen fuer ein bis zwei Wochen bei Raumtemperatur aufbewahren und dann ab damit in den Kuehlschrank. WICHTIG: Niemals Bier in Flaschen abfuellen, das noch nicht vollstaendig ausgegoren ist. Fuer die Leute die Englisch spechen, versucht doch mal www.hbd.org/recipator, dort findet sich ein Corbonation Calculator, mit dem man die genaue Menge Zuckers (oder Malzpulver) ausrechnen kann, die dem ausgegorenen Bier zugegeben muss um einen angegebenen Kohlensaeuregehalt im Bier zu erreichen (man kann sogar SI Einheiten verwneden) Gut Sud aus Colorado ... - Markus PS: To Alan: Good to see an American homebrewer on the hbf! -- End -- Date: Sat, 06 Feb 1999 10:55:21 -0500 From: Alan McKay Subject: 1999 CeBit in Hannover Gruesse Bier-Brauer, Dies geht natuerlich nich um's bierbrauen, aber ich wollte mal fragen, ob irgend-welche von euch an 1999 CeBit in Hannover fahren. Gestern fand ich heraus, dass ich eventuelle mit meiner Firme hinfliegen werde. Ich bin der einzige, der Deutsch kann. :-) Wenn ja, vielleicht koennen wir uns fuer ein paar bier treffen! cheers, -Alan -- "Brewers make wort, yeast makes beer" - Dave Miller's Homebrewing Guide http://www.magma.ca/~bodnsatz/brew/tips/ -- End -- Date: Sun, 07 Feb 1999 00:36:08 GMT From: SWilkens at t-online.de (Sven Wilkens) Subject: Hopfenseihen Tag zusammen ! Als "Heimbrau-Azubi" habe ich letzte Woche meinen ersten eigenen Sud mit meinem "Lehrmeister" (Timo Peters) durchgezogen. War sozusagen meine Zwischenprüfung. Ob ich bestanden habe, erfahre ich erst in ein paar Wochen bei der Verköstigung ;-) Vorher hatten wir einige Basteltage eingelegt, um Timos Ausüstung zu verfeinen bzw. meine aufzubauen. Das Resultat war sehr zufriedenstellend: -Maischen nach dem Kochkistenprinzip in der Camping - Isolierbox, -Läutern mit Huberts Läutervorrichtung (Bauplan auf Huberts Seiten) -Würzekochen in elektrischen Einkochpötten -Kühlen mit Gegenstromkühler. -Vergärung im Trinkwasserkanister (aus dem Campingmarkt) im Kühlschrank, der durch einem Bausatz (Conrad) exakt auf der gewünschten Temperatur gehalten wird. Der größte Neueinsteigerkiller ist meines Erachtens halbherziges Testbrauen in der hauslichen Küche mal eben zwischen Mittag und Abendbrot mit Stoffwindeln zum Läutern und Vergärung auf der Kellertreppe. Der Hobbythek-Bart mit Männchen dran forcierte ja einst diese Methode. Dies führt im größten Teil aller Fälle zu einem Braufehler, schiefem Haussegen, klebrigem Küchenfußboden und letztendlich purer Enttäuschung. Demotivierend ist dann auch noch der Zeitaufwand für das mickrige Ergebnis. Der ist ja immer ungefähr der Gleiche, egal ob nun für 5l oder 30 l Sudmenge. Ich kann daher jedem Neueinsteiger empfehlen, vorerst zu versuchen bei einem "ausgewachsenen Hobbybrauer" für einige Sude "in die Lehre" zu gehen. (Noch ein Argument für die Heimbrauerliste). Wer dann nach 8 -12h brauen immer noch das Wort "Bier" ohne Phobieerscheinungen rausbringt , oder den Stoff der Bemühungen vom vormaligen Brautag ohne Würgereiz in sich hinein bekommt, sollte überlegen, ob er in das neue Hobby lieber gleich mit ordentlichem Equipment einsteigt. Die lange Freude an der guten Ausrüstung heilt bestimmt den kurzen Schmerz der höheren Ausgabe ! So, mehr Erfahrungen kann ich momentan noch nicht kund tun. Ein Problem brennt mir/uns jedoch noch auf den Nägeln: Die größte Schwachstelle bei unserer Ausrüstung ist noch das Hopfenseihen. Die jetztige Verfahrensweise ist die Vorklärung durch die Whirlpool-Methode. Danach werden am Kaltauslass des Gegenstomkühlers die Restpartikel zusammen mit dem entstandenen Kalttrub über ein keimarmes Geschirrhandtuch abgeseiht. Nachteil bei dieser Methode: Nach Ende der Würzekochdauer vergehen noch ca. 45 Min bis die Restkonvektion derart nachgelassen hat, daß man mit dem Whirlpoolverfahren beginnen kann. Die offene Filtrierung über Geschirrhandtücher birgt eine weitere Oxidations- und Infektionsgefahr. Hat jemand eine bessere Lösung ? Wie muß etwa ein Hopfenfilter aufgebaut sein, der nach dem Läuterboden-Prinzip arbeitet. (Lochdurchmesser). Hat jemand eine geschlossene Filterlösung für den Kalttrub und die Restpartikel am Auslass des Kühlers ? Wir dachten da an z.B. Perlon- Filterwatte (aus dem Aquariumbereich) oder Edelstahlwolle in einer Schraubdose mit Ein- und Auslass. gruß sven (der Neue hier) -- End -- Date: Sun, 7 Feb 1999 10:10:14 +0100 From: "Richard Lehrl" Subject: =?iso-8859-1?Q?Hauptgärung_im_Glasballon? Ulrich Wicklein fragt in hbf990128: > Ich möchte die Hauptgärung und Nachgärung in einen Weinballon > durchführen und auch anschließend die Lagerung auch im Weinballon > beibehalten. Ist das möglich? Besonders bei obergärigen Hefen (etwa WYeast Weihenstephan) und den dazupassenden höheren Gärtemperaturen, kann es bei der Hauptgärung im Glasballon zu Problemen mit der Schaumbildung kommen. Der Schaum steigt hoch und fließt aus dem Hals oder Gärrohr und verdreckt alles nachhaltig. Dieser Schaum ist übrigens "Lieblingsnahrung" der Fruchtfliege. Diese Mücke, die immer bei gärenden Früchten zu finden ist, heißt bei uns auch "Essigmücke" - und der Name spricht bereits Bände. Um das Austreten von Schaum zu vermeiden, kann man einen gebohrten Stopfen auf den Glasballon aufsetzen, durch den ein Schlauch bis eine Handbreit über die Würze reicht. Das andere Ende des Schlauches führt in einen wassergefüllten Eimer. Der entstehende Schaum fließt so durch den Schlauch ab. Neben der Sauberkeit erreicht man dadurch eine "automatische Abschöpfung" des Schaumes. Im Englischen ist dieses Verfahren als "Blow Off Tube" bekannt. Ich verwende es bei Würzen, die starkes Schäumen erwarten lassen, seit mir oben erwähntes Flugtier einmal überraschend schnell zu 20 Litern Essig verhalf. +++ Richard Lehrl, Vienna, Austria e-mail: r.lehrl at xpoint.at Meine Seite fuer Heimbrauer: http://www.user.xpoint.at/r.lehrl/ +++ -- End -- Date: Sun, 7 Feb 1999 20:21:37 +0100 From: "Joe Seethaler" Subject: Märzenbier Muß man Märzenbier wirklich 6 Monate lang lagern bis es zum trinken tut ?? Wer kann mir TIP`S beim verwenden von 5 Liter Partydosen geben ?? _____________________________________________________________________ Joe Seethaler Kirchdorf 77 A-6335 Thiersee phone home: ++43-(0)5376-5400 phone GSM: ++43-(0)664-2340422 e-mail home: joe at tirol.com e-mail GSM: +436642340422 at A1plus.at URL: http://surf.to/joe_seethaler _____________________________________________________________________ Two beer or not two beer ? That's the question ! -- End -- Date: Mon, 08 Feb 1999 16:21:00 +0100 From: Markus Maeder Subject: Filter Liebe BraukollegInnen Ich würde mir gerne einen Filter kaufen für einige Biere, die ich 'öffentlich' ausschenke. Ich habe verschiedene Modelle gefunden. Wer hat Erfahrungen mit Filtern? Ist ein Filter mit 1 micron oder 0.5 micron vorzuziehen? Cheers... Markus -- End -- ~~~~~~~~~~~~