Hausbrauer Forum, 21.09.98
 
 INHALT DIESER AUSGABE:
 
 Markus Berndt 
       Re: Hopfen und Altbier
 
 Andreas Parrer 
       Neue Brauerei in St. Pölten
 
 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 HINWEISE  WEITERE INFORMATIONEN:
 http://www.netbeer.co.at/beer/forum/
 
 ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN:
 http://members.aol.com/rtrollfn/hbf/
 
 
 MODERATOR VOM DIENST:
 Ing. Hubert Hanghofer 
 
 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 
 
 Date: Mon, 14 Sep 1998 12:38:56 -0600 (MDT)
 From: Markus Berndt 
 Subject: Re: Hopfen und Altbier
 
 
 
 
 Richard schreibt:
 > In verschiedener Literatur habe ich gelesen, Altbier habe sehr wenig
 > Hopfengeschmack und kein Hopfenaroma. Mein Freund Wolfgang L. Wedel hat 
 > mich jetzt aufmerksam gemacht, daß Ludwig Narziß bei Altbier von einer
 > "Hopfengabe im Lagerkeller beim Einschlauchen des Bieres" spricht. Das
 > widerspricht sehr wenig Hopfengeschmack - kein Aroma wohl 
 > grundsätzlich.
 > 
 > Wie ist das jetzt wirklich mit Altbier und seinem Hopfengeschmack 
 > -aroma?
 
   Die Hopfengabe im Lagerkeller ('dry-hopping' in englisch) ist bei
 Sticke Alt gebraeuchlich. Das ist ein Alt, das einen hoeheren
 Alkoholgehalt als normales Alt hat und nur hin und wieder gebraut wird
 (ca. 14P).
   Horst Dornbusch schreibt in seinem Buch 'Altbier' (ISBN 
 0-937381-62-4), dass einige kleinere Brauereien in Duesseldorf eine 
 kleine Hopfengabe im Lagerkeller verwenden (100-150g pro 1Hl). Dieses 
 Buch beinhaltet allerdings Altbier Rezepte, die sehr wenig mit Altbier 
 zu tun haben (z.B. welche die Caramel Malz beinhalten). Also ist diese 
 Quelle mit Vorsicht zu geniessen. 
   Michael Jackson schreibt im Pocket Guide to Beer, dass Im Fuechschen 
 Alt viel 'hop flavour' hat (Spalter und Saaz). Zum Schluessel Alt hat
 'aromatic hoppiness'. Das spricht also fuer spaete Hopfengaben im Falle
 von Duesseldorfer Altbieren. Wenn ich mal wieder in der Altstadt bin 
 muss ich mir wohl Notizen machen. 
   Soweit ich mich erinnere haben die Niederrheinischen Alts (z.B. 
 Diebels) kein Hopfenaroma und sind definitiv nicht 'dry-hopped'. Ich 
 persoenlich wuerde mich bei Hopfengaben nach 60 Minuten vor dem Ende 
 des Kochens der Wuerze sehr zurueckhalten. Hopfenaroma von einer 
 kleinen Hopfengabe (5g/20l) im Lagertank ueberlebt das Abfuellen in 
 Flaschen nicht sehr lange (ich spreche da aus Erfahrung). 
 
 brew on!
 
 - Markus
 
 
 -- End --
 
 Date: Wed, 16 Sep 1998 14:35:21 +0200
 From: Andreas Parrer 
 Subject: Neue Brauerei in St. Pölten
 
 Der bekannte österreichische Brauanlagenerzeuger Salm hat in St. Pölten
 seine 2. Gasthausbrauerei (nach Wien) am 11.9.98 eröffnet.
 Das im Regierungsviertel der Neo-Landeshauptstadt gelegene Lokal ist
 zunächst gar nicht leicht zu finden, da vom großen beleuchteten
 Lokal-Ankünder noch gut 100m zu gehen ist und der Eingang ähnlich einem
 Einkaufszentrum in einer Passage liegt..
 
 Inwieweit eine Wirtshausbrauerei generell in einen aus dem Boden
 gestampften Glas-Stahl-Stadtteil hineinpaßt, sei jedem selbst
 überlassen. Innen hat man sich jedenfalls redlich bemüht, ein
 bier-rustikales Ambiente mit dem eines Insiderlokals zu kombinieren.
 
 Immerhin bietet Salm in St. Pölten 5 Biersorten an, darunter ein
 Weizenbier. Das verkostete Märzen ist leicht und süffig, für meinen
 Geschmack allerdingsetwas zu wenig ausgeprägt. Die Bernsteinfarbe ist
 allerdings sehr ansprechend. Auch das kulinarische Angebot ist
 umfangreich.
 
 Wer zufällig im September in die Nähe von St. Pölten gelangt, sollte in
 jedem Fall hinschauen. So lange kostet das Krügel (0,5l) nämlich öS
 17,--. Adresse: Stadtbrauerei St. Pölten- Salm-Bräu, Tor zum Landhaus /
 Neue Herrengasse.
 
 Grüße
 -andreas
 
 -- End --
 
 ~~~~~~~~~~~~
  ENDE HBF