Hausbrauer Forum, 13.07.98 INHALT DIESER AUSGABE: Andreas Parrer Lagerbier TF Einfache Infusion Wolfgang.Karin.Braun at t-online.de (Wolfgang Braun) Dunkles Hefeweizen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ HINWEISE WEITERE INFORMATIONEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/ ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://members.aol.com/rtrollfn/hbf/ MODERATOR VOM DIENST: Ing. Hubert Hanghofer ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Date: Tue, 07 Jul 1998 17:52:50 +0200 From: Andreas Parrer Subject: Lagerbier Grüß Euch, nachdem ich in der Wiener Gegend beheimatet bin, habe ich mich letzlich entschlossen, meine erste "feste Sorte" in Richtung Typ "Lager", vollmundig und malzig, zu gestalten. Meine Rundfrage daher an alle s.g. Kennerinnen und Kenner des Forums: Welche Gestaltungsmöglichkeiten, Rezeptvarianten, Zusätze sind für diese Biertype Statt- und Schmackhaft? Nur zu, wir sind unter uns! Also dann, herzliche Grüße -andreas -- End -- Date: Wed, 08 Jul 1998 10:04:50 +0200 From: TF Subject: Einfache Infusion Hallo Timo! Das von Dir beschriebene Infusionsverfahren wird überwiegend von unseren englischen Heimbraukollegen angewand. Oftmals bleibt die Maische über Nacht stehen und wird am nächsten Morgen abgeläutert. Ein eigener Versuch überzeugte mich beim nächstenmal wieder mit Aufsteigender-Infusion zu maischen, denn ich erhielt selbst nach 120 min. 68°C keine jodnormale Maische. Nach einigen Überlegungen fand ich auch den Grund. Das in England erhältliche Malz (Pale Malt) ist wesentlich höher gelöst (Enzymreich) als unser Pilsener Malz und benötigt lediglich eine ausgeprägte Verzuckerungsrast. Probiere es einfach aus, vielleich hast Du ja höher gelöstes Malz als ich oder besorge Dir sogenanntes Diastase Malz. Gruss Torsten -- End -- Date: Sat, 11 Jul 1998 21:22:51 +0200 From: Wolfgang.Karin.Braun at t-online.de (Wolfgang Braun) Subject: Dunkles Hefeweizen Hallo Freunde der Braukunst ! Nachdem ich bisher immer im Kesselmaischeverfahren und mit Trockenhefe gebraut habe, fand bei mir vor kurzem eine 3-fache Premiere statt: Brauen von einem Dunklen Hefeweizen nach Huberts essentiellen Rezepten mit WYEAST Hefe nach dem High Gravity-Verfahren. Das Ergebnis ist vorweg gesagt super und macht Lust auf mehr ! Dennoch gab es ein paar Unsicherheiten: Bei der Handhabung der Hefe hielt ich mich genau an das Rezept: 1. Rechtzeitiges Starten der Inkubation... 2. Starterkultur ansetzen durch 15-minütiges Kochen von 30 gr. Trockenmalzextrakt in einem 1/2 l Wasser... 3. Herführen der Hefe in Vorderwürze.... Bei Punkt 2+3 gab es entgegen meinen Erwartungen keine heftige Schaumbildung sondern es sprudelte nur ein bißchen und ich war entsprechend besorgt. Die Hauptgärung entwickelte sich anfänglich nach meiner Erfahrung gut mit schönen Kräusen, blieb aber nach 4 Tagen bei 6 °P stehen. Ich entschloß mich dann entgegen der Anleitung (bei 3.7°P) zum Zuführen der Speise und Abfüllen. Der weitere Verlauf der Gärung war beindruckend : die 5-l-Partyfässer beulten sich aus und eine Flasche explodierte ! Ich mußte mehrmals entlüften was das Ergebnis aber nicht schmälerte. Kann mir jemand sagen, ob dies dem normalen Gärungsverlauf entspricht, bzw. wie dieser aussehen müßte ? Nach dem erfolgreichen Versuch mit dem High-Gravity-Verfahren werde ich trotzdem zu meinem alten Waschkessel zurückkehren ! Gründe : Es macht mir einfach Spaß. Das Rühren ist keine Arbeit, sondern dient dem Zeitvertreib während dem Feuern. Das Befeuern mit Holz und das Rühren erfordert eine höhere Aufmerksamkeit, was mir das Gefühl gibt, irgendwie "näher dran zu sein". (Verzeiht mir meine Spinnereien !) Ich übernehme bei Bedarf die für mich vorteilhaften Punkte "Speise" und "Verdünnung mit gekühltem abgekochtem Wasser". Mein nächstes Projekt wird "Guinness" heißen. Hat jemand ein bewährtes Rezept für mich ? Guten Sud Wolfgang ENDE HBF