Hausbrauer Forum, 29.06.98 INHALT DIESER AUSGABE: Hubert Hanghofer Hefekultivierung "Alan McKay" 18L Cola Faesser fo0079 Re: edelstahltoepfe RTrollFN at aol.com Kegs und Hopfen "Alan McKay" Die Wuerze uebernacht stehen lassen "J.Metzen" Re: Hefe TF Cornelius Keg Popp AW: Hausbrauer Forum, 980622 Carsten Zahout Neu und Alt ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ HINWEISE WEITERE INFORMATIONEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/ ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://members.aol.com/rtrollfn/hbf/ MODERATOR VOM DIENST: Ing. Hubert Hanghofer ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Date: Mon, 29 Jun 1998 From: Hubert Hanghofer Subject: Hefekultivierung Prosit Braukollegen, Das Thema Hefekultivierung stößt auf breites Interesse. Ich habe vor etwa 2 Jahren meine eigene Hefebank angelegt und konnte schon einige Brauer für diese durchaus sinnvolle Erweiterung unseres Handwerks begeistern. Ich habe bereits an einige von Euch Kurzanleitungen gemailt und nun eine ausführlichere Fassung veröffentlicht -- zu finden unter: http://www.netbeer.co.at/beer/y_cult.htm Der Aufwand hält sich in Grenzen und ist -- wenn man bedenkt, daß die Hefe 50-80% des Biercharakters ausmacht -- durchaus vertretbar. Der Lohn dafür ist die Unabhängigkeit und die Freiheit, jede Biersorte mit authentischer Hefe erbrauen zu können! ...ich würde mir wünschen, daß sich möglichst viele ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen, damit wir alle durch einen regen Tausch unsere Hefebanken um neue Stämme bereichern können. Jenen unter Euch, die nur eMail-Zugang haben, sende ich auf Anfrage die Datei gerne zu. Bei Unklarheiten stehe ich gerne zur Verfügung. Diskussionen bitte ans Forum posten. Sehr um Wohle! Hubert PS: herzlichen Dank an Alan und Torsten für die Infos über die Kegs. -- End -- Date: Mon, 22 Jun 1998 15:28:40 -0400 From: "Alan McKay" Subject: 18L Cola Faesser Hubert Hanghofer fragt : > Welche Reinigungsprozeduren haben sich bewährt? Auf meiner Homepage findest du jede Menge zum Thema Cola-Kegs. Leider nur auf Englisch. http://www.magma.ca/~bodnsatz/brew/tips/ Falls irgend-etwas nicht genau so klar ist, frag einfach mal. > Welche Teile / Dichtungen sind erfahrungsgemäß besonders anfällig? Die kleine Poppits, die mitten im Anschluss stehen. Auf denen gibt es 3 "fuesse", die besonders anfaellig sind. (Keine Ahnung, wie "poppits" heissen auf Deutsch). > Hat jemand Erfahrungen mit Spundungsapparaten (Kellerfee) bzw. > welche Teile benötige ich zum Parallelschalten mehrerer Kegs auf > einen Spundungsapparat? Wie heisst "Spundungsapparat" auf English? "Spundung" finde ich nicht bei Duden. Etwa "CO2 Regulator"? cheers, -Alan -- Alan McKay Norstar and Companion Operations PC Support Prime Nortel (amckay at nortel.com) Ottawa, CANADA -- End -- Date: Tue, 23 Jun 1998 11:15:00 +0200 From: fo0079 Subject: Re: edelstahltoepfe Hallo Carmen, Kegfaesser statt Toepfe sind auf jeden Fall billiger und tuns auch.Sie muessen halt etwas bearbeitet werden. -- End -- Date: Tue, 23 Jun 1998 11:54:45 EDT From: RTrollFN at aol.com Subject: Kegs und Hopfen Hallo Kollegen Nach Huberts Aufforderung hier die Adresse von Possmann: Eschborner Landstraße 156, 60489 Frankfurt/ Main. Ansprechpartner ist Herr Morbitzer oder so ähnlich. Der cornelius Keg (gebraucht mit kleinen Beulen) DM 20 + MWST. Zu den Fragen von Carmen : Agar Agar ist aus Meeresalgen gewonnenes Geliermittel, das auch zur Herstellung von Pudding im Reformhaus erhältlich ist. Mit Malzlösung angerührt, stellt man Nährböden für Hefe her. Hopfen wird durch Wurzelstücke vermehrt, die im Frühjahr von der Pflanze entfernt werden. Ich habe im Mai von einem Hopfenbauern Setzlinge bekommen, die schon fröhlich an meinem Haus in die Höhe sprießen. Ich wohne in der Nähe von Tettnang und kann, wenn man sich rechtzeitig bei mir meldet, Tettnanger und Hallertauer Mittelfüher Setzlinge besorgen. Für eine kleine Aufwandsentschädigung läßt sich der Bauer bestimmt überreden auch nächstes Jahr Setzlinge abzugeben. Rudi Friedrichshafen/Bodensee -- End -- Date: Tue, 23 Jun 1998 10:20:42 -0400 From: "Alan McKay" Subject: Die Wuerze uebernacht stehen lassen Dierk Queren fragt : "Ist es für das Bier schädlich, wenn man die Würze einige Stunden abgedeckt stehen läßt ?" Es sollte kein Problem vorstellen, solange du ein "Mashout" gemacht hasst. Also, das Maisch bei etwa 74C halten, um die Enzyme zu stoppen. Solange dies gemacht worden ist, und solange die Wuerze gedeckt worden ist, solltest du keine Probleme haben. Selbst wenn du kein Mashout gemacht hast, wirst du wohl keine Probleme erfahren. Es kann auf diesem Fall bloss geschehen, dass der Zuckereinhalt etwas anders ist, als das, was du vorhattest. auf Englisch (tut mir leid) : Your percentage of fermentable sugars might not be exactly what you wanted if you didn't do a mashout to halt the enzymes. Viele in Nordamerika maischen spaet am Abend, dann morgan frueh lauetern sie ab. Etwas anders als das, was du macht hast. cheers, -Alan -- Alan McKay Norstar and Companion Operations PC Support Prime Nortel (amckay at nortel.com) Ottawa, CANADA -- End -- Date: Tue, 23 Jun 1998 18:18:34 +0200 From: "J.Metzen" Subject: Re: Hefe Hallo Carmen, Du wolltest wissen, was Agar-Agar ist. Robert Koch, einer unserer großen Mikrobiologen des Jahrhunderts, suchte 1882 einen guten Nährbodenverfestiger. Mir Gelatine, war er gescheitert, weil manche Bakterien in der Lage sind diese enzymatisch zu verflüssigen. Seine Ehefrau Angelina und sein Mitarbeiter Hesse wiesen ihn auf ein Geliermittel aus Ostasien hin, das aus roten Meeres- algen -Rhodophyzeen- gewonnen wird. Dies ist das besagte Agar-Agar. Chemisch besteht es aus Galaktose-Schwefelsäure-Estern. Es ist fast farb-, geschmacks- und geruchlos und ist, logisch, atoxisch für Mirkoorganismen. Es ist nicht löslich in kaltem Wasser, nur in kochendem. In 0,5-1%iger Lösung erstarrt es unter 45 Grad zu einer Gallerte. Dann lässt es sich auch erst wieder zwischen 80 und 100 Grad auflösen. Zur optimalen Keimvermehrung, kann man das Leibgericht der erwünschten Kulturen beimengen. In unserem Falle Malz, das gibt es auch bei dem von Dir erwähnten farma-import. Heute wird Agar-Agar noch von einigen Vegetariern als Bindemittel für Gelees, Soßen und Sülzen verwendet, weil Gelatine aus Tierkadaver- resten gemacht wird. Soweit der kleine Agar-Agar Exkurs. Literatur? Dünn... am Besten Hausbrauerforum fleißig lesen. Hier wird öfter einmal ein mikrobiologischer Artikel publiziert (z.B. einfrieren mit Glycerin) Hopfenanbau? Richard aus Wien hat mir seinerzeit empfohlen in seine Homepage zu schauen: http://www.user.xpoint.at/r.lehrl/ kann ich weiter empfehlen Kaufen kann man die Hopfenpflanzen auf Bestellung in den meisten Baumschulen und in manchen guten Gärtnereien. Aufpassen, dass man den richtigen Humulus lupus bekommt (männl., weibl.) Grüße vom Rhein Jürgen -- End -- Date: Wed, 24 Jun 1998 12:00:28 +0200 From: TF Subject: Cornelius Keg Hallo Hubert und alle anderen Heimbrauer! Bezugnehmend auf Deine Fragen in der letzten HBF möchte ich Dir und alle Interessierten meine derzeitigen Erfahrungen im gebrauch von Cornelius- (Cola)-Kegs mitteilen. Die Kegs, die ich mir besorgt habe waren vorher mit Mineralwasser gefüllt, sodas ich vor dem ersten Gebrauch lediglich mit Iodophor- Lösung desinfizierte. Dazu füllte ich ca. 3l Lösung in den Keg, verschloss diesen und gab CO2-Druck auf den Behälter. Anschließend schütteln um den Innenraum komplett mit der Lösung zu benetzen und ca. 10 min. stehen lassen. Um das Steigrohr zu desinfizieren lässt man die Iodophor Lösung mittels Auslaß-Kupplung und Hahn ( ich besorgte mir dafür einen Party-Zapfhahn) ab. Anschließend das ganze Prozedur mit Wasser wiederholen. Nach jeden 3. Gebrauch zerlege ich den CO2-Einlaß sowie Getränke-Auslaß und reinige diese gründlich. Zum mechanischen Reinigen des Innenraums eignet sich eine neue Klobürste. Was die Spundung angeht hatte Jost Clemens in einer der vergangenen Ausgaben auf ein Sicherheits-Überdruckventil hingewiesen, welches im Heizungsbau verwendet wird. Diese Teile gibt es als 2,5 bar und 6 bar Ausführung. Ich kaufte mir ein 2,5 bar Ventil (13 DM) und schaffte es den Ansprechdruck auf 1 bar einzustellen. Dazu entfernte ich die Kunststoffkappe, die zum manuellen Druckablass vorgesehen ist. Nun liegt das Einschraubgewinde des Ventilkerns frei. Wenn man nun diesen soweit wie möglich herausschraubt entspannt sich die Ventil-Feder und der Ansprechdruck wird gesenkt. Mittels T-Stück habe ich zwei Kegs an diesem Spundungsapparat angeschlossen. Zum Kühlen der Kegs habe ich einen Kühlschrank mittels Spanplatten und 5 cm dicke Styropor Platten vergrößert. Der Kühlraum faßt nun 6 Kegs und erreicht eine Temperatur von 8°C. Gruß Torsten -- End -- Date: Sun, 28 Jun 1998 14:26:01 +0200 From: Popp Subject: AW: Hausbrauer Forum, 980622 Hallo Ihr Hobbybrauer, als blutiger Anfänger, hätte ich mal Lust eine "echte " Berliner Weisse zu brauen. habe aber keine Ahnung - davon aber jede Menge-. Kann ich mir hierfür einfach ein Weizenbier-rezept heraussuchen und meiner Frau ein "Schlückchen" Himbeersirup hinzufügen?. Freue mich über jeden nützlichen Tip! Gleich noch eine Frage! Ich suche auch noch ein Rezept für ein dunkles Weizenbier -Geschmacksrichtung Schneider Weisse bzw. ein dunkes Bockbier - ähnlich Kloster Andechs. Gut Sud! Georg -- End -- Date: Mon, 29 Jun 1998 08:52:54 +0200 From: Carsten Zahout Subject: Neu und Alt Hallo, nachdem ich bisher fast nur stiller Zuhörer war, möchte ich mich doch auch einmal zu Wort melden. Zunächst ein Dankeschön an Hubert, denn inspiriert durch sein Weißbierrezept wagte ich meinen ersten Brauversuch. Es hat auch toll geklappt. (Meine Freunde waren da manchmal anderer Meinung ...) Als nächstes möchte ich ein Altbier brauen, für das Hubert auch ein Rezept angibt. Ich möchte allerdings hier vermeiden, daß sich wie beim Weißbier so viel Hefe in der Flasche absetzt. Nach einigem Literaturstudium glaube ich, daß es wohl am besten ist, die Nachgärung unter Druck (ca. 0,5 bar ?) durchzuführen. Nun meine Frage: Gebe ich die Speise gleich nach der Hauptgärung hinzu? Weiß jemand, wo ich einen Spundapparat bekomme, der fast nix kostet, oder den ich selber bauen kann. (Alter Dampfkochtopf?) Dann noch eine Frage zum Altbierrezept. Warum geschieht die Hopfengabe so seltsam. Ich dachte bei zwei Hopfengaben teilt man die Menge ungefähr 70 : 30 und gibt die kleinere Menge kurz vor Kochende hinzu? Bei Dir ist die Gabe ca. 30 : 70 und fast alles kocht die ganze Zeit mit? So, das war jetzt aber viel! Nochmals ein großes Kompliment an Deine Seiten! Casdn -- CARSTEN ZAHOUT (Dipl.-Ing.) TU-Darmstadt Institut für EMK Merckstraße 25 64283 Darmstadt Fon: 06151/16-3496 Fax: -4096 -- End -- ~~~~~~~~~~~~ ENDE HBF