Hausbrauer Forum, 01.06.98 INHALT DIESER AUSGABE: Hubert Hanghofer Kegarator question / Kegs aus Brauereien martin.goebel at jrc.it Partyfaesser "J.Metzen" Re:Hefekulturen faros at eunet.at (Wolfgang L. Wedel) Zinnkrug ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ HINWEISE, INFORMATIONEN UND ZURÜCKLIEGENDE AUSGABEN: http://www.netbeer.co.at/beer/forum/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Date: Mon, 01 Jun 1998 From: Hubert Hanghofer Subject: Kegarator question / Kegs aus Brauereien Hallo, Ich möchte meine Hausbrauerei erneuern bzw. erweitern und erwäge aus Kostengründen die Verwendung von Kegs, die ich in ähnlicher Weise wie es uns Stefan im letzten HBF geschildert hat umbauen kann. Ich sehe auch keine Probleme mit der Verwendung als Sudkessel und Heißwassertank, frage mich jedoch, ob Maische in einem gasbefeuerter Keg stark zum Anbrennen neigt? Die Maische wird zwar in meinem System in einem isolierten Maisch- Läuterbottich geführt, jedoch möchte ich auch weiterhin die Möglichkeit haben, Dickmaischen zu kochen. Hier also meine Frage an alle Keg-Kesselbauer und -Betreiber: Wenn Ihr im gasbefeuerten Keg maischt oder vielleicht sogar zwecks Dekoktion eine Teilmaische im Keg kocht, neigt die Maische dann stark zum anbrennen bzw. müßt Ihr ununterbrochen rühren, um dies zu verhindern? Eine leichte Karamelisierung wäre mir egal, problematisch wären eher schwarze, verkohlte Maischekrusten. -Vielleicht muß ich auch auf einen Edelstahltopf mit dickem Sandwichboden zurückgreifen, große Töpfe (50-100L) sind aber sehr teuer und zudem schwer erhältlich. -Weiß jemand Lieferanten dafür? ~~~~~~ Hinweis zum Bezug von Kegs in Brauereien: Brauereien haben mit ziemlicher Sicherheit immer ausrangierte Kegs, die sie abgeben könnten und dennoch bekommt man oft nur einen Korb, ...äh... eine Absage! Ich hab' mit einem Brauführer darüber gesprochen und er hat mir gesagt, daß sich Brauereien oft Probleme mit der Abgabe von Kegs einhandeln, weil diese häufig für Most (Apfelwein) oder Wein verwendet werden und nach Gebrauch oft wieder in die Brauereien zurückgeschleust werden. Dort gibt's dann große Probleme bei der Reinigung, Reklamationen usw. Seine Brauerei hätte jedoch kein Problem damit, ausrangierte Kegs "entwertet" abzugeben. Die Kegs werden durch Aufbohren für den ursprünglichen Verwendungszweck unbrauchbar gemacht und können nicht mehr rückgeschleust werden. Fazit: Wenn Ihr Kegs für Euer Sudwerk braucht, redet offen mit Eurem Ansprechpartner in der Brauerei darüber und schlagt auch die Entwertungsmöglichkeit vor. Vielleicht erklärt man sich sogar bereit, Euch das Teil aufzuschneiden. ...aber hoffentlich nicht auf beiden Seiten ;-) CHEERS & sehr zum Wohle! Hubert -- End -- Date: 28 May 1998 09:12:29 +0200 From: martin.goebel at jrc.it Subject: Partyfaesser Liebe Hobbybraukollegen, naechste Woche werde ich ein dunkles Hefeweizenbier brauen. Mir kam die Idee, 5 Liter dieses koestlichen Getraenks in ein gebrauchtes 5- Liter- "Partybierfass" abzufuellen. Nachdem das gekaufte Faesschen (5-Liter-Dose) leergetrunken war, habe ich den Gummiverschluss vorsichtig abgenommen, wonach man dann auch den beim "Anstich" hineingedrueckten Plastikstoepsel herausschuetteln konnte. Beides laesst sich wieder zusammenfuegen, so dass man die Dose wieder wie im Original verschliessen kann und sie sich mit dem Original- Anstichset (Luftpumpenprinzip) wieder oeffnen lassen sollte. Hat jemand von Euch damit Erfahrung? Warum gibt es eigentlich kein Weizenbier in diesen 5-Liter-Buechsen? Ueber eine Auskunft waere ich sehr dankbar! Herzliche Gruesse aus Italien an alle HobbybrauerInnen! Ciao, Martin -- End -- Date: Wed, 27 May 1998 23:07:30 +0200 From: "J.Metzen" Subject: Re:Hefekulturen Hallo Niels-Arne, dass ich die Hefen aufbewahren kann weiss ich und tue ich. Ich bevorzuge jedoch medizinische (steril!) 0,9%ige NaCl Fertigloesungen (100 ml) zum Aufbewahren. Das hat ausserdem den Vorteil, dass diese Loesungen isotonisch und damit osmotische Effekte ausgeschlossen sind. Ich nehme einige ml der Fluessighefe und giesse sie zunaechst auf einen Malzagar (geruehrt aus, im Reformhaus erhaeltlichem Agar-Agar, Wasser und etwas Malzextrakt [wer keine riesige Portion aus einem dieser Wucherversandshaeuser kaufen will: man kann kleine Einheiten Sirup ebenfalls im Reformhaus kaufen]) der in einer Petrischale mit Deckel/ Zellkulturschale (Chemiefachhandel) ausgegossen ist. Nach einigen Tagen ist ein schoenes Pilzbeet gewachsen. Jetzt entnehme ich einige ml NaCl mit einer sterilen Spritze aus der Infusionsflasche und spüle damit das Pilzbeet ab, nehme es sodann wieder mit der Spritze auf und injiziere die Suspension zurück in die Infusionsflasche. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass moeglichst wenig Naehrmedium mit in den Behaelter zurueckkommt. Denn was wir erreichen wollen ist, dass unsere Pilze unter den den fuer sie stark reduzierten Lebens- bedingungen, Sporenformen annehmen. In dieser Form koennen sie im Prinzip Jahre ueberdauern. In den Kuehlschrank stellen! Meine Frage war eigentlich vielmehr die: Angenommen ich habe nur noch wenige ml meiner Suspension und wuerde diese wieder auf meinen Agar saeen, so bekomme ich wieder ein Pilzbeet, das ich wieder in besagter Weise aufnehmen und verwahren kann. Wiederhole ich dies mehrfach, so degeneriert mein Pilzstamm und tut nicht mehr das, was er soll: Malz umsetzten. Jetzt war die Frage: Waere ich eine kommerzielle Brauerei, so kann ich meine Pilze nicht einmal anzuechten und dann auf ewig von diesem Vorrat zaehren. Es muss einen mikrobiologischen Zuchttrick geben, um das zu verhindern. Z.B. kreuzen meiner Braukultur mit einer Wildkultur oder so etwas. Gruesse vom Rhein Juergen -- End -- Date: Wed, 27 May 1998 11:01:26 GMT From: faros at eunet.at (Wolfgang L. Wedel) Subject: Zinnkrug Heute einmal eine Frage, die nicht so direkt mit dem Selberbrauen zusammenhängt: Ich habe einen Bierkrug aus Zinn, der einen etwas "metallischen Geschmack" an das daraus getrunkene Bier abgibt. Liegt das an "minderwertigem billigen" Zinn? Ist das bei allen Zinnkrügen so? Kann man dagegen etwas machen? Vielleicht habt Ihr dazu Erfahrungen? Liebe Grüße aus Wien Wolfgang -- Wolfgang L. Wedel Vienna/Austria faros at eunet.at -- End -- ~~~~~~~~~~~~